Friedrich Fröhlich

Ganzkörperporträt, Friedrich Fröhlich
Ganzkörperporträt
Friedrich Fröhlich, 11
Collage auf Papier
21 × 29.7  cm

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Scham in der Kunst

Scham
Ganzkörperporträt, Friedrich Fröhlich
Schon in der antiken Kunst gibt es Beispiele für die Darstellung von Scham. In der griechischen Skulptur wurde die Nacktheit oft idealisiert und mit einem Gefühl von Würde und Anmut dargestellt. Dennoch wurden bestimmte Körperpartien, wie zum Beispiel die Genitalien, aus kulturellen und ästhetischen Gründen oft verhüllt oder nur symbolisch angedeutet. Eine berühmte Statue, die die Darstellung von Scham verkörpert, ist die "Venus pudica" (bescheidene Venus), die ihre Scham mit einer Hand oder einem Tuch bedeckt.

Im Mittelalter und in der Renaissance spielte die christliche Vorstellung von Sünde und Scham eine bedeutende Rolle in der Kunst. Die Darstellung von Adam und Eva im Zustand der Scham nach dem Sündenfall war ein beliebtes Motiv. Künstler wie Masaccio und Albrecht Dürer zeigten Adam und Eva mit Blättern oder Tüchern bedeckt, um ihre Nacktheit zu verbergen und ihre Scham zu betonen.

Im Laufe der Zeit änderte sich die Wahrnehmung von Scham in der Kunst. Im 19. Jahrhundert begannen Künstler, die menschliche Erfahrung und Psyche intensiver zu erforschen. In der symbolistischen Bewegung wurden Themen wie Angst, Scham und Tabu diskutiert. Der belgische Künstler Félicien Rops schuf provokante Grafiken, die die menschliche Scham und sexuelle Tabus thematisierten.

Im 20. Jahrhundert setzten sich Künstler weiterhin mit dem Thema Scham auseinander, insbesondere im Zusammenhang mit dem Körper und der Sexualität. Egon Schiele, ein österreichischer Künstler, porträtierte häufig nackte oder halbnackte Menschen in unkonventionellen Posen, wodurch er die Schamgrenzen der Gesellschaft herausforderte. Die Darstellung von Scham war für Schiele eine Möglichkeit, menschliche Verletzlichkeit und emotionale Intensität auszudrücken.

Ein weiterer Künstler, der sich mit dem Thema Scham beschäftigte, war Francis Bacon. In seinen expressionistischen Gemälden zeigte er verzerrte, entstellte Figuren, die von inneren Konflikten und existenziellen Ängsten geplagt sind. Durch die Darstellung von entblößten Körpern, die sich in schamhaften oder qualvollen Posen befinden, erzeugte Bacon eine Atmosphäre der Unbehaglichkeit und des Unbehagens.

Akt Kopffüßler