ZENTRUM FÜR VERFOLGTE KÜNSTE Wuppertaler Str. 160, 42653 Deutschland
Ausstellungsdauer 15.11.2019 - 2.2.2020
Der Ausstellungstitel Fruit from Saturn bezieht sich auf den 1946 erschienenen gleichnamigen Gedichtband des deutsch-französischen Lyrikers Yvan Goll. Atom Elegy, das Eröffnungsgedicht des Buches, entstand als Folge der Verheissungen eines „Zeitalters der atomaren Kraft“, das Utopien von Fortschritt und Moderne mit sich zu bringen schien. Nach dem Abwurf der ersten Atombombe und der zerstörerischen Gewalt, die sie entfaltete, überarbeitete Goll das Gedicht.
Techno-utopische Ideen, wie sie sich in charakteristischen Mechanismen von hegemonialer Macht manifestieren, bilden das Herzstück von Heba Amins Arbeiten. In ihren medienübergreifenden Werken nutzt die Künstlerin Golls Poesie, um Herrschaft und Autorität sichtbar zu machen, die mittels Technologie ausgeübt wird. Fruit from Saturn beleuchtet die Schwachstellen eines nationalstaatlichen Paradigmas und die technologische Gewalt, die durch Nationalgefühle heraufbeschworen werden. Die Künstlerin zeigt uns, wie – gekennzeichnet durch koloniale Kriegsführung und gescheiterte politische Bewegungen in Nordafrika – Technologien zur Festigung hegemonialer Macht benutzt werden.