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" Offenes Ende " - Simone Kühn - Fotografie/Video

1.2.2007 - 22.3.2007




galerie molitoris Lappenbergsallee 35 20257 Hamburg
Deutschland

Ausstellungsdauer
1.2.2007 - 22.3.2007


Einladung zur Ausstellungseröffnung am
Donnerstag, 01. Februar 2007 um 19:00 Uhr

galerie molitoris
www.galerie-molitoris.de
e-mail : galerie.molitoris@hamburg.de
Lappenbergsallee 35
20257 Hamburg
tel. 0049 40 41355730
fax 0049 40 41355814

Um 20:00 Uhr spricht: Professor Gerd Roscher, Hochschule für bildende Künste, Hamburg


Werkbeschreibung:

Frau Kühn hat nach ihrem Studium an der Kunstakademie in Karlsruhe ein
Aufbaustudium an der HfbK Hamburg absolviert. Bei ihrer Abschlusspräsentation
hat sie vor allem mit ihren eigenwilligen Video-Arbeiten überzeugt, die an
einer interessanten Schnittstelle zwischen Dokumentation und
Video-Installation unsere Sehgewohnheiten verändern. Beeindruckend ihr
„Fensterfilm“, in dem sich hinter einem Ausschnitt ein weiterer öffnet.
„Das wahre Fenster zur Welt ist immer ein geschlossenes“ , schreibt sie in ihrer
Diplomarbeit mit dem Titel: „offenes Ende“ ; es erlaubt sich von der Welt zu
trennen. Die Eindrücke der Welt als gebrochene Spiegelungen.
Dies gilt auch und besonders für ihre Fotoreisen, die sie jetzt nach
Südamerika und nach China geführt haben. Oft sind es Serien, die ihren
Ausschnitt nur geringfügig verändern: fragile Ortsbestimmungen, die das
Fremde eher abtasten statt es zuzurichten. „Das Bild hält die Welt gefangen“, schreibt sie.
Das ist das Thema ihrer künstlerischen Arbeiten und der implizite Versuch, es zu befreien.
In ihrem neuen Projekt „Der Sessel“ geschieht dies auf eigenwillige Weise,
nimmt doch der Film teil an einem künstlerischen Verfahren, das wie ein
Fenster in einer Installation konfiguriert ist, andere Verweise aber nicht
herstellt. So ist der Betrachter auf das minimale Geschehen zurückverwiesen,
die Bewegungen des Windes und der Wellen und lässt Raum, die ungeklärte
Situation (ein Sessel im flachen Wasser) zu überdenken. Ist die
Konstellation das Dokument einer „unerhörten Begebenheit“ , ist diese
evoziert? Da sich kein dramaturgisch gegliederter Ablauf ergibt, bleibt für
die Intention des Betrachters Neues zu sehen.
Vor fünfzig Jahren hat Günther Anders in dem Kapitel „ Die Welt als
Vorstellung und Matrize“ darüber geklagt, dass das Fernsehen nicht mehr in
die Welt blicken lässt, vielmehr die Welt zurückschaut.
Die Arbeiten von Simone Kühn sind der Versuch, den eigenen Blick zurückzugewinnen .

Prof. Gerd Roscher , HOCHSCHULE FÜR BILDENDE KÜNSTE HAMBURG, Hamburg, den 15.11.06
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