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Das Photographische Capriccio, Blätter aus den Jahren 1998 – 2008

5.9.2008 - 7.11.2008


Galerie Hilaneh von Kories
Stresemannstr. 384a
22761 Hamburg
Deutschland

Ausstellungsdauer
5.9.2008 - 7.11.2008


Vom 05. September bis 07. November 2008 zeigt die Galerie Hilaneh von Kories Arbeiten des jungen Fotografen Thomas Bak. Dessen nostalgisch anmutende Bildwelt ist außerordentlich irritierend. Die abgebildeten Figuren, Objekte, Landschaften und Räume konfrontieren den Betrachter mit manieristischen, exzentrischen, erotischen, oftmals alptraumhaften Bildern. Man glaubt zunächst alte Daguerreotypien zu sehen, um dann zu erkennen, dass man sich in einem surrealen Kosmos befindet, der mit historisierenden visuellen Versatzstücken spielt.

Mit dem Ausstellungstitel »Das Photographische Capriccio« bezieht sich der Fotograf auf die Kunstform des Capriccio, die sich vom 16. bis ins späte 18. Jahrhundert als Kampf um künstlerische Freiheit entwickelte und in der Kunsttheorie als vielschichtiger Wegbereiter der Moderne gilt: Capriccio-Maler und -Grafiker setzten sich über die geltenden akademischen Regeln hinweg. Sie stellten jenseits jeder Wirklichkeitsnähe die Ausgeburten ihrer abgründigen Träume und Phantasien dar und verwendeten dafür unterschiedlichste Bildgegenstände. Viele Künstler nutzten diesen postulierten künstlerischen Freiraum auch für gesellschaftskritische und politische Aussagen. So heißt eine von Baks Bildserien »Arche=Nada«: sie ist ein bizarrer Gegenentwurf zu der tröstlichen Vorstellung
der Arche Noah.

Der Fotograf Bak, der auch Literat, Musiker und Zeichner ist, entwirft seine Bilder zunächst in Zeichnungen, die er dann für das Fotografieren aufwändig inszeniert. Urbilder werden auf neue Bilder projiziert. Bak spricht von der »Wiederbelebung atavistischer oder vorerst verloschener Bilder«. Seine Bildsprache ist mit metaphorischen Erfindungen, Symbolen und Zitaten aus Kunst und Literatur aufgeladen und voller faszinierender Rätsel. Ein begleitender, in Buchform gestalteter Text, für den Bak eine eigene altertümliche Kunstsprache benutzt hat, ist Teil der Ausstellung.

Thomas Bak wurde im polnischen Szczecin (Stettin) geboren. Er studierte in Bremen an der Hochschule für Künste Design, Fotografie und Buchkunst und machte seinen Abschluss bei Professor Fritz Haase. 2004 wurde Bak mit den renommiertesten deutschen Nachwuchspreisen für Fotografie ausgezeichnet: dem BFF- und dem Reinhard-Wolf- Preis. Seine Arbeiten wurden bereits international ausgestellt.

Weitere Informationen
www.galeriehilanehvonkories.de
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