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Spiritual Beings – The Way of the Tibetan Monk

19.11.2008 - 30.1.2009


Galerie Hilaneh von Kories
Stresemannstr. 384a
22761 Hamburg
Deutschland

Ausstellungsdauer
19.11.2008 - 30.1.2009


Die Hamburger Galerie Hilaneh von Kories präsentiert vom 19. November 2008 bis zum 30. Januar 2009 unter dem Titel »Spiritual Beings – The Way of the Tibetan Monk« in einer Ausstellung gleich zwei außergewöhnliche Bildzyklen der amerikanischen Fotografin Sheila Rock.

Beide belegen ihr besonderes Gespür für eine Fotografie, die über das rein Dokumentarische hinausgeht. Das zeigen sowohl ihre Aufnahmen
tibetischer Mönche im indischen Exil im Hauptteil der Ausstellung, in denen sie die außergewöhnliche Gelassenheit und Stille eines religiös geprägten Alltags eingefangen hat, als auch in eine Auswahl an Fotografien von Pferden, jenen Lebewesen, die im Laufe von Jahrhunderten dank ihrer Kraft und Grazie einen besonderen Rang in der Wertschätzungsskala
in allen Kulturen erlangt haben – sowohl im Westen als auch im Osten.

Es ist die erste Ausstellung Sheila Rocks in Deutschland, die seit Anfang der siebziger Jahre in London lebt und in den achtziger Jahren mit ihren Arbeiten für inhaltlich und künstlerisch einflussreiche Kulturzeitschriften
wie THE FACE den Stil der Fotografie jener Epoche mitprägte. Ihre feinfühlige Handschrift und ihr Sinn für charaktervolle Motive zeigten sich rasch bei Porträts berühmter Musiker. In diesen Begegnungen verfeinerte sie ihr Handwerk und entwickelte eine besondere Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen. Was sie obendrein entdeckte, war, dass Menschen eine bestimmte »Lichtqualität« besitzen. Etwas, das sich auf Film einfangen lässt.

Dieses Konzentrat zeigt sich in den Bildern der buddhistischen Mönche im Kloster von Sera Jey. Dort gelang es ihr bei mehreren Besuchen, die Rituale und Zeremonien einzufangen wie auch die Details der kargen, asketischen Existenz der Bewohner: die Falten von Gewändern, die Hände auf hölzernen Gebetsbüchern, und vor allem
das Mienenspiel ihrer Gesichter. Das Resultat ist ein Ensemble des Wesentlichen, das die nach innen gerichtete Gemeinschaft des Klosters und die Vorbereitung der Mönche auf das Samsara, dem Kreislauf der Wiedergeburten, im wahrsten Sinne des Wortes versinnbildlicht.

Sheila Rock fand in ihrer Beschäftigung mit der Ruhe, Klarheit und Gelassenheit der Mönche künstlerisch zu jener »perfekten Balance«, die es ihr erlaubt, »die Ideen von jemand anderem in meinem Stil auszudrücken«. Es begann mit ihrer eigenen Suche nach spiritueller Inspiration. Sie traf auf der ersten Reise ins Kloster, das nach der Vertreibung der Mönche aus Tibet und der Zerstörung ihrer dortigen Gebäude 1970 in Indien neu enstanden war, unter anderem Seine Heiligkeit den 14. Dalai Lama. Die neuen Kontakte ermöglichten ihr ab 1998 ihr Fotoprojekt zu realisieren für das sie in einem Zeitraum von vier Jahren immer wieder ins Kloster zurückkehrte. Die Kraft der Bilder erkannte der amerikanische Buchverlag Columbia University Press, der im Jahr 2005 den Zyklus unter dem Titel »Sera: The Way of the Tibetan
Monk« veröffentlichte. Inzwischen waren die Fotografien in Ausstellungen unter anderem in New York und London zu sehen.

Ehe sie sich in Indien mit den Anhängern der im Westen vergleichsweise wenig bekannten buddhistischen Lehre beschäftigte, war Sheila Rock eine Zeit lang sehr intensiv einem anderen Thema nachgegangen: der Schönheit und Ausstrahlung von Pferden, die schon immer in der darstellenden Kunst des Abendlandes eine Rolle spielten. Sheila Rock ging einen Schritt weiter. Sie baute u.a. ein eigenes Outdoor-Studio, um jedem vierbeinigen Modell so viel Platz und Entfaltungsfreiheit wie möglich zu gewähren. Auf diese Weise gelang es ihr, ihre eigene spirituelle und poetische Beziehung zu dem jeweiligen Pferd einzufangen. Das Resultat ist eine Serie von Fotografien, die einige Kritiker an die Arbeit des englischen Landschaftsmalers Thomas Gainsborough erinnern.

Sheila Rock hatte als Studentin in Boston das Fach »Film« belegt und sich in jener Zeit ausgemalt, Dokumentarfilmerin zu werden – und zwar mit dem Schwerpunkt »humanitäre und gesellschaftlich relevante Themen«. Die Anziehungskraft der eher extrovertierten Persönlichkeiten aus der Musik- und Unterhaltungsindustrie und die der Fotografie war zunächst stärker. In dieser Phase porträtierte sie herausragende Sänger und Musiker wie Placido Domingo, Sting, Youssou N‘Dour, Kenji Omura und Enya. Ihre Bilder erschienen in zahlreichen Magazinen, darunter Vogue, Elle, Glamour, Architectural Digest und The Sunday Times. Mehrere ihrer Fotografien
befinden sich in der ständigen Sammlung der National Portrait Gallery in London. In der Neuorientierung hin zu einer spirituellen Thematik schloss sich jedoch ein Kreis. Sie fand zu gesellschaftlich relevanten Themen zurück und erkannte den Kontrast zu jener frühen Tätigkeit, die sie einmal mit dem Satz beschrieben hat: »So viel in meiner Arbeit besteht aus dem Versuch, alles zu glamourisieren.« Sie entdeckte noch eine wichtigere, zentrale Wahrheit: »Wahrscheinlich bin ich wirklich eine Porträt-Fotografin. Ich versuche, jedes Mal eine Beziehung zu der Person herzustellen, ich möchte die Emotionalität und den Geist dieses Menschen
einfangen. Wir sind alle spirituelle Lebewesen.«

Weitere Informationen
www.galeriehilanehvonkories.de
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