Wim Botha
31.10.2008 - 3.11.2008ART FORUM BERLIN
Messedamm 22
14055 Berlin
Deutschland
Ausstellungsdauer
31.10.2008 - 3.11.2008
Wim Botha, Südafrikanischer Künstler, konzipiert mit seiner Installation "Vanitas Toilette" einen über dem Boden schwebenden Raum, uns mit barocken Pathos begegnend.
Die der Arbeit zugrunde liegende Idee ist die der Gegensätze zwischen dem fehlbaren Individuum versus Machtmechanismen, der Manifestation von Macht und Religion im Gestern und Heute.
Ein simulierter Raum wird, aus einer über dem Boden schwebenden Badewanne und einem verspiegelten Kandelaber aus dem Wasser tropft, generiert. Das Wasser erhält hier eine metaphorische Bedeutung als nicht greifbares Medium, aber als Ursprung und Ende allen Seins, als Quelle des Lebens, in der christlichen Ikonographie gleichzusetzen mit dem Göttlichen Wort, aus ihm entspringt das Leben und kehrt dorthin zurück, als Sinnbild verstreichender Zeit.
Durch Verwendung von symbolhafter Sprache wird die vielfältige Kulturbindung von Zeichen bewusst gemacht, Spontanurteile sind zu vermeiden. Die Formulierung und das Register, das Spektrum kombiniert mit der sinnlichen Wahrnehmung, die Integration von Assoziationen, von Bildqualitäten und Perspektiven sind Ausdruckselemente und leiten den subjektiven Blick in eine ausdruckslogische Operation.
Die Hauptfarben der Installation Schwarz und Weiß verkörpern diese Dualität; ein Voraus- und Zurückblicken in der (Selbst-) Reflektion der Zwischenräume der verspiegelten Ebenen des Kandelabers in einen dazwischen liegenden imaginären Raum, oder Körper. Die unterschwellige Überschneidung zweier Realitäten, dem Innen und Außen, der Materialität und der Immaterialität, ist eingefangen im Moment der Wahrnehmung, dem Aufdecken des Versteckten.
Eine Büste greift die Symbolik von Macht als Objekt des Personenkultes, dem Narzissmus auf. Sie verweist auf einen stereotypen Menschen, gefertigt aus afrikanischen Bibeln. Das Papier als verwendetes Medium verweist hier ebenfalls in einer transzendentalen Ebene, in seiner fragilen Erscheinung, auf den Verfall physischen Materials, ebenso aber auf Beständigkeit im Sinne des niedergeschriebenen Wortes.
Weitere Informationen
www.jette-rudolph.de
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