Bildende Künstler

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Norbert Wagenbrett // Das andere Selbst

11.9.2010 - 6.11.2010


Galerie Poll
Anna-Louisa-Karsch-Str. 9
10178 Berlin
Deutschland

Ausstellungsdauer
11.9.2010 - 6.11.2010


"Ich gehe zu den Menschen und suche ihre Träume und finde ihre Ängste, finde Ebenen der Gemeinsamkeit, finde Bilder, es sind Bilder dieser Menschen, unendlich einmalig, mit keinem Objekt auf der Welt vergleichbar, und doch, im alltäglichen, öffentlichen Leben scheinen die Gesichter sich zu ähneln, inander gleich zu werden und zu verschmelzen, wie die Gedanken, die nicht mehr die eigenen sind."

Das sagt Norbert Wagenbrett selbst über seine Arbeit als Maler, als „Menschensucher“. Er sucht Im Antlitz seiner Modelle das Unverwechselbare, Einzigartige, was er im Porträt festhält. Er selbst nennt seine Arbeiten allerdings lieber Bildnisse statt Porträts. Denn sie gehen über die Porträtmalerei hinaus, spiegeln mehr als
nur das Sichtbare wider. Das gemalte Bild bedeutet keine Reproduktion des Menschen in einem anderen Material, sondern zeigt ein neues Wesen, „das andere Selbst“, auf das durch den Entstehungsprozess über Emotion, Phantasie, Kreativität und Technik des Malers auch ein Teil von ihm übergegangen ist. Der Maler setzt dieses „andere Selbst“ in eine eigene Welt, indem er in seinen Porträts nicht nur Gesicht und Brust der Person fokussiert, sondern die Bildspanne oft bis zu den Knien, manchmal auch bis zu Ganzkörperdarstellungen ausweitet. So kann er auch das Umfeld der dargestellten Person zeigen, sie in ein Ambiente setzen und ihr Attribute zuordnen, die sie in ihrer Einmaligkeit und Außergewöhnlichkeit beschreiben wie zum Beispiel ein Kabarettistenpaar, das er ins Scheinwerferlicht vor einen Bühnenvorhang platziert.

Geboren wird Wagenbrett 1954 in Leipzig, wo er Anfang der siebziger Jahre eine Lehre zum Offsetretuscheur absolviert und von 1977-1982 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Arno Rink, Wolfgang Peuker, Volker Stelzmann, Sighard Gille studiert. Dort beginnt seine künstlerische Entwicklung mit der Orientierung an der Bildtradition der Neuen Sachlichkeit. Über diesen Pfad gelangt der Künstler schließlich zu seiner eigenen Ausdrucksweise. Seine Menschenbilder sind zeichnerisch prägnant, erscheinen in sich ruhend, eher statuarisch in dem sie umgebenden Raum, mit ausdrucksvollen Augen und Händen, betont durch harte Konturenlinien.

Von 1984-1990 ist er Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, von 1986-88 Meisterschüler bei Willi Sitte. Er erhält 1987 den Irene-und-Peter-Ludwig-Preis vom Künstlerhaus Wien und stellt 1988 im Deutschen Pavillon der 43. Biennale in Venedig aus. Seit 1990 ist er Mitglied im Künstlersonderbund in Deutschland e.V.
Der Künstler lebt und arbeitet derzeit in Leipzig.

Weitere Informationen
www.poll-berlin.de
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