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ANDAMAN - Fotografien von Andreas Deffner

1.9.2011 - 11.11.2011


Galerie Hilaneh von Kories
Stresemannstr. 384 a
22761 Hamburg
Deutschland

Ausstellungsdauer
1.9.2011 - 11.11.2011


Die Hamburger Galerie Hilaneh von Kories zeigt vom 1.9.2011 bis zum 11.11.2011 die Ausstellung ANDAMAN mit bisher nie gezeigten Fotografien des Berliner Fotografen Andreas Deffner. Diese neue Präsentation bietet faszinierende Einblicke in die fremde und nur selten für Ausländer zugängliche Kultur der Karen auf den Andaman Inseln. Die Gruppe der Andaman und Nicobar Inseln gehört zum indischen Staatsgebiet, ist jedoch nur 500 Kilometer westlich von Thailand und 280 Kilometer südlich von Birma gelegen. Auf den 204 Inseln leben ca. 250.000 Menschen. Eine der ethnischen Minderheiten sind die Karen, die vor rund 90 Jahren als Forstarbeiter angeworben wurden.

Andreas Deffner ist ein leidenschaftlich Reisender und kenntnisreicher Entdecker des indischen Subkontinents. Vor über zwei Jahrzehnten hat ihn zunächst die Liebe zu einer Frau nach Indien verschlagen, schnell verliebte er sich aber in das ganze Land. Seit 1992 hat er dort einen zweiten Wohnsitz und pendelt heute zwischen den Welten des bürgerlichen Berliner Prenzlauer Bergs und dem turbulenten Alltagsgewirr Indiens. Das Land und seine Bewohner präsentiert er in spektakulären, aber auch stillen Bildgeschichten. Ein Thema ist dabei auch die Inselwelt der Andamanen, die aufgrund ihrer Abgeschiedenheit und Verschlossenheit als eines der „Letzten Paradiese“ bezeichnet werden. Deffner tauchte komplett in die spezielle Kultur- und Bilderwelt ein und fand eine ganz besondere Bildsprache für diese Aufnahmen. Jenseits einer klassischen Reisereportage zeigt er in den intensiven schwarzweißen Aufnahmen seine persönlichen Impressionen der fremden, oft verwirrenden Inselwelt. Berührende Porträts mischen sich dabei mit den eindrucksvollen Motiven von Region, Landschaft und Lebensumständen der Bewohner.

Von 1999 bis 2006 war der Fotograf immer wieder für Wochen auf den Andaman Inseln unterwegs. Normalerweise verhindern die umfangreichen staatlichen Kontrollen die freie Beweglichkeit auf den Inseln und auch Deffner machte die Erfahrung von Gefängnis und Spionageverdacht. Dennoch hatte der Fotograf mehrfach die Chance, Forschungsreisen auf den Andaman Inseln zu begleiten. Ermöglicht wurden diese durch den „Madras Crocodile Bank Trust“, die eine Forschungsbasis A.N.E.T. (Andaman and Nicobar Enviromental Team) in der Nähe von Wandoor (an der Südspitze von Südandaman) unterhält und Forschungsprojekte sowie Naturwissenschaftler unterstützt. Diese Reisen mit Dr. Rauf Ali und Manish Chandri zusammen mit den Karen, die als Bootsmänner und Forschungsassistenten für A.N.E.T. arbeiten, führten ihn mehrmals um die gesamte Inselgruppe, mit Ausnahme der Nicobar Inseln, die für Ausländer nicht zugänglich sind. Mit großer Gastfreundlichkeit boten ihm die Karen und, insbesondere der 70-jährige Bootsmann und Dorfälteste Saw Pauw, im Rahmen dieser Reisen die Möglichkeit, in ihren Dörfern und Siedlungen zu leben. Einige dieser Siedlungen haben nur drei Hütten und sind nur mühsam per Boot und durch den Dschungel zu erreichen. Aufgrund dieser großen Nähe zu den örtlichen Gegebenheiten und dem ihm entgegen gebrachten Vertrauen der Porträtierten, erhielt der Fotograf seltene Einblicke in die Naturmedizin-Riten und Gebräuche der Karen. So entstanden Bilder von großer Intensität, die mit subjektivem Blick ungewöhnliche Geschichten erzählen.

Die 27 schwarzweißen Motive aus den Jahren 1999 bis 2004 werden durch vier Farbaufnahmen aus dem Jahr 2006 ergänzt. Sie zeigen das veränderte Land nach dem verheerenden Tsunami und entstanden während einer Reise mit dem Umweltforscher und Anthropologen Manish Chandri auf den Kleinen Andaman Inseln.

„Indien ist zu meiner zweiten Heimat geworden. Es mag an meiner Lust an Reisen und ihren Abenteuern liegen; wichtiger ist, dass ich die starken visuellen Eindrücke, eine gute Dosis Anarchie und unfertige Orte inspirierend finde,“ so der Fotograf.

Andreas Deffner, Jahrgang 1959, studierte Fotografie und Kommunikationsdesign und arbeitet seit 1980 als freischaffender Fotograf. Nach Stationen in Paris und Hamburg lebt er heute in Berlin. Seit 1992 hat er einen zweiten Wohnsitz in Tamil Nadu, Südindien.
Die aktuelle Ausstellung ist die Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit mit der Galerie Hilaneh von Kories, die 2006 die eindrucksvolle Ausstellung „White, too white“ zeigte, eine Serie des Fotografen mit Porträtstudien von Menschen in Indien, die von Albinismus betroffen sind.

Die schwarzweißen Motive wurden mit einer Leica fotografiert und auf Museum SilverGloss White Papier gedruckt.
Bei den Farbfotografien handelt es sich um C-Prints, erstellt mit einer Mamiya 7.

Zur Ausstellung erscheint eine Edition mit 12 ausgewählten Motiven in einer limitierten handgefertigten Box aus Granit.


Ausstellung:
1. September bis 11. November 2011


Weitere Informationen
www.galeriehilanehvonkories.de
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