Friedrich Fröhlich

Ohne Titel, Friedrich Fröhlich
Ohne Titel
Friedrich Fröhlich, 33
Tierschädel, Schnur, Holz
13 × 31 × 3.3  cm
„Diesen Schädel, also diesen Teil von einem Schädel, hab ich in Mecklenburg gefunden. Oder ihn hat eher ein Hund gefunden und ich hab ihn dann aufgehoben. Und gesagt, dass das mein Schädel ist. Den hatte ich dann lange Zeit einfach so an die Wand gehängt. Also die andere Seite, wo man die Knochenstruktur von drinnen sehen kann. Die Struktur, die ist sehr spannend. Und jetzt … äh … hab ich noch einen Holzrahmen dazu gebaut. Der auf Pappe geleimt ist. Und hab den Schädel hineingelegt. Die Schnur, die ist wie so ’nen Netz, was sich über ein Skelett legt. Skelett ist ja irgendwie ein Fremdwort, oder kommt daher, und heißt irgendwie ausgetrockneter Körper. Und ich wollte diesem ausgetrockneten Körper, diesem Tierschädel, wieder eine Form geben. Zuerst wollte ich … ähm … Wachs nehmen und hineingießen. Damit der sozusagen … ähm … über den Schädel sich legt und dann aber langsam runterfließt. In die Schale. Und nur ein Teil am Ende bedeckt ist. Und man sieht dann ja immer noch ein wenig durchschimmern bei dem Wachs. Aber ich wollte den Schädel dann nicht … ähm … beschädigen und hab … hab dann geschaut, was ich hier noch hab. Und da hab ich die Paketschnur hier gesehen und drübergelegt. Und einige Bindungen ausprobiert. Ich hab also Bildhauer gespielt. Es gibt einen ausgetrockneten Körper, einen Grundstock. Und darüber hab ich etwas gelegt, damit eine Form entsteht, Flächen entstehen. Das ist so, als hätte ich Haut darüber gelegt.“


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Tierschädel in der Kunst

Tierschädel
Ohne Titel, Friedrich Fröhlich
Ein bekanntes Beispiel für die Verwendung von Tierschädeln in der Kunst ist das Gemälde "Vanitas" von Pieter Claesz aus dem 17. Jahrhundert. Vanitas-Bilder waren in dieser Zeit beliebt und sollten den Betrachter an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern. In Claesz' Gemälde sehen wir einen Tisch mit einem reichhaltigen Stillleben, das Symbole wie ein brennendes Kerzenlicht, eine Sanduhr und einen Tierschädel enthält. Der Tierschädel repräsentiert den Tod und die Vergänglichkeit.

Ein weiterer Künstler, der sich mit dem Motiv des Tierschädels beschäftigte, war der spanische Maler Francisco de Goya. In seinem Gemälde "Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer" aus der Serie "Los Caprichos" aus dem späten 18. Jahrhundert sieht man Goya selbst schlafend an einem Tisch sitzen, während um ihn herum verschiedene Fabelwesen und Tierschädel auftauchen. Hier wird der Tierschädel als Symbol für das Irrationale und Ungeheure verwendet.

Im 20. Jahrhundert hat der mexikanische Künstler Diego Rivera den Tierschädel in einigen seiner Werke verwendet. In seinem Mural "Sueño de una tarde dominical en la Alameda Central" (Traum eines Sonntagnachmittags im Alameda Central) aus dem Jahr 1947 ist ein Tierschädel in der Hand der zentralen Figur, La Catrina, zu sehen. Die Catrina ist ein Symbol für den Tod und spielt eine wichtige Rolle in der mexikanischen Kultur.

Ein zeitgenössischer Künstler, der sich intensiv mit dem Motiv des Tierschädels auseinandergesetzt hat, ist Damien Hirst. Bekannt für seine provokativen und kontroversen Kunstwerke, hat Hirst eine Serie von Diamanten besetzten Schädeln mit dem Titel "For the Love of God" geschaffen. Das Werk besteht aus einem echten menschlichen Schädel, der mit 8.601 Diamanten bedeckt ist. Es thematisiert den Tod, den Wert des Lebens und den Wunsch nach Unsterblichkeit.

Die Verwendung von Tierschädeln in der bildenden Kunst kann auch auf die traditionelle Kunst und Kultur einiger indigener Völker zurückgeführt werden. Zum Beispiel nutzen die nordamerikanischen Plains-Indianer Tierschädel als dekorative Elemente in ihrer Kunst, wie zum Beispiel in ihren Totempfählen oder auf Kriegsschmuck.

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