Ulrich Baentsch - Körper aus Ton
6.9.2008 - 31.10.2008Galerie Brockstedt
Mommsenstrasse 59
10629 Berlin
Deutschland
Ausstellungsdauer
6.9.2008 - 31.10.2008
Der Bildhauer Ulrich Baentsch, geb. 1969 in Düsseldorf, lebt und arbeitet seit 2000 in Berlin. Sein Thema ist der Mensch. Die Figuren gestaltet Ulrich Baentsch aus Ton, ein Material, das ihn auf Grund seiner archaischen Bezüge fasziniert und dessen Eigenschaften er bei der Verformung aufzeigen will.
Baentsch spannt den Bogen zwischen lebensgroßen, kontemplativ wirkenden Gestalten, die mit verschränkten Armen, geschlossenen Beinen und geneigtem Kopf ruhig stehen, sitzen oder knien bis hin zu spontan und skizzenhaft in Ton gekneteten Bewegungsstudien, die oft klassische Motive zeigen (3 Grazien, trunkener Silen, Najaden). Charakteristisch für letztere Arbeiten sind die unruhigen, beinahe gezupften Oberflächen, die ein Spiel zwischen Licht und Schatten zulassen.
Andere Figuren haben eine Oberfläche, die den Eindruck von angelegten Bandagen, eines unsichtbaren Kokons oder einer zusätzlich übergezogenen Haut vermittelt. Es gibt Risse in dieser Haut, die die Materialität des Tones zeigen und so eine Beziehung herstellen zwischen den Oberflächen und den Volumina. Diese Figuren scheinen aus einer Schattenwelt hervorzutreten. Sie wirken konzentriert und verinnerlicht. Die Gesichter sind stark reduziert, als wären sie hinter Tüchern verborgen.
Viele Details des menschlichen Körpers werden bewusst ausgelassen. Baentsch benutzt die abstrahierte Anatomie sowie die Gestik des Körpers, um Befindlichkeiten der menschlichen Seele darzustellen und überzeugt durch eine individuell erfasste, psychologische Kraft seines Menschenabbildes, das niemanden unberührt lässt!
Dr. Uta Schnell
Weitere Informationen
www.brockstedt.com
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