Friedrich Fröhlich

Beine, Friedrich Fröhlich
Beine
Friedrich Fröhlich, 30
Tusche auf Papier
50 × 100  cm
„Das war zu Ostern vor ein paar Jahren. Da hatte ich im Radio gerade einen Gottesdienst gehört. Und irgendwie wollte ich dann meine Beine machen. Mit diesen Linien. Und die hab ich dann überkreuzt. Und dieses Bild, das hab ich dann jetzt eben nochmal gemacht. Aber in kleiner. Für die Kunstmesse. Davon will ich dann jetzt zehn Stück machen. Aber die Zeichenmaschine, die ist vor einer Woche kaputtgegangen. Also die hat ganz plötzlich so geruckelt. Und davor hat die an einer bestimmten Stelle die Linien immer schon so krumm gezeichnet. So sehen jetzt auch ganz viele Zeichnungen aus, an der einen Stelle. Da sind die Linien krumm. Das finde ich noch gar nicht mal schlimm. Nur dass es dann so geruckelt hat, dass jetzt immer mehrere Millimeter plötzlich drinnen waren. Also so Furchen. Das geht dann natürlich nicht. Deshalb muss ich den jetzt noch umtauschen. Und danach werde ich dann wieder dran arbeiten. Bei diesem Beinbild hab ich das erste Mal ausprobiert, mehrere Bewegungen hineinzubringen. Also davor hab ich immer ein Bild genommen. Und die Linien, die richten sich dann nach den Grauwerten, die da drauf sind. Das heißt, wenn es ein Hellgrau ist, dann bewegt sich eine Linie IMMER in eine bestimmte Richtung. Und hier hab ich … ähm … noch die Farben Rot, Grün, Blau benutzt. Das heißt, ich habe jetzt vier Möglichkeiten gehabt. Je nach Farbe, nach Grauwert, kann ich dann festlegen, dass sich eine Linie in eine bestimmte Richtung dreht. Oder dass die Längen unterschiedlich sind. Und dadurch kann ich dann bestimmte Bereiche, wie einen Zehennagel, oder die Knie, oder ganz bestimmte Muskeln, … Kann ich dann recht scharf zeichnen. Und andere Bereiche, die mir nicht so wichtig sind, unscharf. Obwohl es eigentlich dieselben … ähm … Also was halt mit nur einer … mit einem Grauwert nicht gehen würde. Das dauert dann zwar sehr lange, aber es macht mir noch einmal mehr Spaß als nur eine Fläche zu bearbeiten. Hier kann ich halt noch mehr herumspielen!“


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Religiöse Motive in der Kunst

Religion
Beine, Friedrich Fröhlich
Über Jahrhunderte hinweg haben Künstler religiöse Themen und Geschichten in ihren Werken dargestellt und damit sowohl spirituelle als auch narrative Bedeutungen vermittelt.

Bereits in der Antike waren religiöse Motive in der Kunst präsent. In der griechischen und römischen Mythologie wurden Götter und Göttinnen in Skulpturen und Gemälden verewigt. Diese mythologischen Figuren dienten als Vermittler zwischen den Menschen und dem Göttlichen. Die frühen Christen nutzten dann ähnliche ikonografische Elemente, um ihre Glaubensinhalte zu vermitteln. In der frühchristlichen Kunst wurden Jesus Christus, die Apostel und biblische Geschichten in Fresken, Mosaiken und Skulpturen dargestellt.

Mit der Entstehung des Christentums wurde religiöse Kunst zu einem wichtigen Medium zur Verbreitung der Lehren und Ideale des Glaubens. In der byzantinischen Kunst wurden Christus und die Heiligen in Ikonen dargestellt, die als Gebetsobjekte und spirituelle Fokusse dienten. Die Ikonenmalerei entwickelte sich zu einer eigenen Kunstform, die bis heute in der orthodoxen Kirche eine wichtige Rolle spielt.

Im Mittelalter war die religiöse Kunst vor allem in Form von Kirchenmalerei, Altarbildern und Skulpturen präsent. Künstler wie Giotto di Bondone in Italien oder Jan van Eyck in Flandern schufen Werke, die biblische Geschichten und religiöse Symbole darstellten. Diese Kunstwerke sollten den Gläubigen die biblischen Ereignisse und moralischen Botschaften veranschaulichen und sie zu einem tieferen Glauben inspirieren.

Die Renaissance brachte eine Erweiterung des religiösen Kunstrepertoires mit sich. Künstler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo schufen berühmte Werke, die sowohl religiöse als auch profane Themen behandeln. In Da Vincis "Das Abendmahl" wird die biblische Szene des letzten Abendmahls dargestellt, während Michelangelos "Erschaffung Adams" in der Sixtinischen Kapelle eine Darstellung der Erschaffung Adams durch Gott zeigt. Diese Werke zeugen von der spirituellen Bedeutung der religiösen Motive, aber auch von der Fähigkeit der Künstler, komplexe menschliche Emotionen und psychologische Zustände darzustellen.

Im Barock erreichte die religiöse Kunst einen Höhepunkt. Künstler wie Caravaggio und Peter Paul Rubens schufen dramatische und emotional aufgeladene Werke, die die Gläubigen in ihren Bann zogen. Caravaggio revolutionierte die Malerei durch den Einsatz von Licht und Schatten, was eine unmittelbare, realistische Wirkung erzeugte. Rubens hingegen schuf monumentale Altarbilder, die eine beeindruckende kraftvolle Darstellung des Göttlichen darstellten.

Flügelaltar Selbstbildnis