Friedrich Fröhlich

Ganzkörperbildnis, Friedrich Fröhlich
Ganzkörperbildnis
Friedrich Fröhlich, 35
Plotterzeichnung auf Papier
40 × 100  cm
„Vor vier Jahren hatte ich das erste Mal … Da hatte ich das erste Mal ein Ganzkörperbildnis in Linien von mir gemacht. Was ich dann auch ausstellte. Jetzt sehe ich viele Ungereimtheiten. Da hab ich noch zu grob gearbeitet und habe mich zu sehr von dem Effekt der Linie blenden lassen. Der Kopf zum Beispiel sieht langweilig aus! Und das Geschlechtsteil ist viel zu hervorgehoben. Die Hand ist auch plump! Deshalb hab ich mich jetzt in Lauta dran gesetzt und hab über die letzten Wochen ein neues Ganzkörperbild gemacht. Da gab’s mehrere Entwürfe. Ein Entwurf dauerte über einen Tag. Und das zu bearbeiten, hatte auch mehrere Tage gedauert. Erst diese Woche habe ich es geschafft ein Bild zu plotten, was mir gefällt. Davon hab ich dann noch ein zweites gemacht, was ich auch verkaufen würde. Und das Erste, das hänge ich jetzt in unseren Flur. Den Bilderrahmen habe ich extra dafür anfertigen lassen. Die Vorlage von diesem Linienbild, das sind eigentlich ganz viele Fotos, die ich von meinem Körper gemacht habe. Also Detailaufnahmen, die ich dann am Computer neu zusammengesetzt habe. Also die Haltung, die ich da einnehme, dass der eine Arm zum Beispiel so vom Körper weggeht und ich den Kopf genau so drehe, das hab ich so nie eingenommen. Das hab ich erst am Computer so entwickelt und dann weiter bearbeitet, damit die Linien dann so ausschauen. Hier hab ich das erste Mal viel Bewegung in den Körper hineingebracht, die es eigentlich gar nicht gibt. Also der Bauch zum Beispiel. Da gibt es viele Wirbel drinnen. Also angedeutete. Die Linien sind nicht bloß langweilig in eine Richtung, sondern es gibt halt viele kleinere Flächen, wo sich Linien zusammentun und ein Gebilde formen. Bei diesem Bild hab ich das erste Mal auch das Geschlechtsteil in den Hintergrund rücken lassen. Also ich hab es stark verkleinert und es tritt auch von der Schwärze sehr stark in den Hintergrund. Es fällt kaum auf. Das gefällt mir. Denn so liegt der Fokus nicht auf dem Penis, sondern eben auf dem Gesamtbild! Auf die Armbewegung, auf die Körperhaltung, auf den Ausdruck im Gesicht und auf viele Details, die halt in den ganzen Linien da sind!“

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Plotterzeichnungen

Plotterzeichnung
Ganzkörperbildnis, Friedrich Fröhlich
Die Anfänge der Plotterzeichnungen waren eng mit der Computertechnologie verbunden. In den 1960er und 1970er Jahren begannen Künstler wie Frieder Nake, Georg Nees und Vera Molnár, Computerprogramme zu entwickeln, die geometrische Formen und Linien generieren konnten. Diese Programme wurden dann von Plottern ausgeführt, um die entworfenen Zeichnungen auf Papier zu übertragen. Die Künstler experimentierten mit verschiedenen Algorithmen und parametrischen Anweisungen, um abstrakte Muster und mathematische Formeln in visuelle Kunstwerke umzuwandeln.

In den 1980er Jahren gewannen Plotterzeichnungen an Popularität und wurden von Künstlern wie Roman Verostko und Manfred Mohr weiterentwickelt. Sie erforschten die künstlerischen Möglichkeiten von Plottern und nutzten komplexe Algorithmen, um organische und strukturierte Formen zu schaffen. Diese Werke waren häufig von mathematischen Prinzipien, Fraktalen und Naturmustern inspiriert.

Mit dem Fortschreiten der digitalen Technologie und der Verfügbarkeit von leistungsstarken Computern und Softwareprogrammen haben sich die Möglichkeiten der Plotterzeichnungen erweitert. Moderne Künstler wie Jürg Lehni, Eske Rex und Hiroshi Sugimoto verwenden fortschrittliche Plottermaschinen, die mit unterschiedlichen Stiftgrößen, Farben und Materialien arbeiten können. Dadurch entstehen komplexe und detaillierte Zeichnungen, die oft von Hand oder durch die Kombination von manuellen und digitalen Eingriffen nachbearbeitet werden.

Die Techniken der Plotterzeichnungen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt, und heute gibt es eine Vielzahl von Plottertypen und Zubehör, die Künstlern zur Verfügung stehen. Die Wahl des Plotters und der Software hängt von den spezifischen künstlerischen Absichten ab, sei es die Erzeugung präziser geometrischer Muster oder die Schaffung von zufälligen und organischen Formen.

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